Lebe “Laut und Glücklich und lass deine Seele” tanzen! Dieses Gefühl verkörpert Frau Herz (Alexandra) mit ihrem Podcast Laut & Glücklich. Was Glück für sie bedeutet, wie man Glück in kleinen Dingen findet und was gegen Glücksfresser hilft, erzählt sie uns im Interview. Lernt Alex kennen und lasst mit ihren Tipps ein wenig Glück in euren Alltag einziehen.
Liebe Alex, stell dich doch kurz unserer Community vor!
Fotografin, kreative Tanz- und Ausdruckstherapeutin, Podcasterin, Autorin und Mediengestalterin sind viele Beschreibungen, mit denen ich mich schmücken darf. Doch am glücklichsten bin ich, wenn ich einfach ich selbst sein kann, in meinem gesamten Facettenreichtum und mich nie für eine Sache entscheiden muss. Wenn ich mich frei entscheiden kann, welchen meiner Impulse ich heute nachgehen möchte. Ich liebe es beim barfuss tanzen im Abendlicht meinen Kopf zu vergessen, oder viele Menschen in einem Seminar zu begeistern, ich liebe es an meinem Business zu arbeiten und meine Projekte umzusetzen, oder verliere mich stundenlang im Träumen. Glück bedeutet für mich in größter Trauer Liebe zu fühlen und dankbar zu sein für die kleinen Momente. Ich würde eingehen, wenn ich mich nicht immer wieder neu entdecken oder weiterentwickeln dürfte. Nur in Beziehungen, da brauche ich vor allem Stabilität und Harmonie.
Du hast schon mit 16 Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt – hast also schon sehr früh gelernt, was es heißt, Verantwortung für dich selbst und für andere zu übernehmen. Wie schaffst du es neben dem täglichen Druck, Glück im Arbeitsalltag zu finden?
Ich glaube, mein Geheimnis ist, dass es für mich keinen Druck gibt. Ich habe in meinem Leben schon so viel Leid gesehen, meinen Papa selbst beim Sterben begleitet, ich habe Monate in Kliniken verbracht, als Besucher, oder selbst als Patient. Ich kenne das Leben von der anderen Seite, von daher versuche ich mir in meinem Alltag keinen Druck zu machen. Wenn etwas nicht fertig wird, wird es nicht fertig. Und wenn ich die Buchhaltung eben nicht bis zur Frist schaffe, wird es auch dafür eine Lösung geben. Ich glaube, wir machen uns selbst die Berge immer viel zu groß. Im Endeffekt sind meine Kunden auch ein paar Tage später noch glücklich mit meiner Arbeit, und ich habe einfach weniger Stress.
Für mich liegt das Glück in den kleinen Momenten. Manchmal ist es mein Lieblingslied im richtigen Moment, oder der Geruch von etwas, dass ich sehr mag. Glück ist für mich, das Leben durch Dankbarkeit zu sehen. Und es sind diese Augenblicke in denen du barfuß durch die Stadt schlenderst, dein Lieblingseis isst, dir die Sonne ins Gesicht strahlt und du einfach denkst „es könnte gerade nicht schöner sein".
Bald erscheint dein erstes Buch mit dem wundervollen Titel "Von der Magie deine eigene Heldin zu sein - ein Selbstliebe-Kompass”. Wie stehen Glück und Zufriedenheit mit der eigenen Person für dich im Zusammenhang?
Es ist so verrückt, ich bin unendlich gespannt und aufgeregt! Und ich kann es kaum erwarten, das erste mal mit meinen Fingern über das Cover zu streichen! Ich persönlich finde, dass wir unseren eigenen Körper immer wieder mal aus einem anderen Licht betrachten sollten. Wir legen so viel Fokus auf unsere Makel und vermeintlichen „Problemzonen“, doch wie wäre es, wenn wir uns selbst mal für das lieben könnten, was unser Körper alles kann? Anstatt ihn zu bewerten, wie wir von außen aussehen? In jeder Sekunde deines Lebens sorgen Billionen von Zellen dafür, dass es dir gut geht, arbeiten ganz von alleine für unseren Optimalzustand. Doch wir ärgern uns darüber, dass wir auf der letzten Schicht einen Pickel finden, oder unser Bauch zu weich ist. Wenn wir den Fokus mal darauf legen, dass unser kleiner Finger zum Beispiel fast 40% unserer Kraft in der Hand ausmacht, oder dass wir ohne unseren großen Zeh gar nicht wirklich stehen könnten, sieht das Leben schon wieder ganz anders aus. Morgens in einem gesunden Körper aufzuwachen ist ein riesen Geschenk, doch wer macht sich diese Gedanken morgens schon? Es klingt oft so abgedroschen, doch wenn man mal richtig krank war, weiß man das alles viel mehr zu schätzen.
Glück ist etwas, das man nicht im Außen findet. Das bekommt man durch ein schönes Outfit oder einen Friseurbesuch vielleicht mal temporär, doch wahres Glück entsteht in dir selbst und ist in meinen Augen auch das Geheimnis für wirkliche Zufriedenheit. Und das heißt nicht, dass jeder Tag nur schön sein muss, oder dass in mir nur glückliche Gefühle wohnen. Ich habe oft schwere Tage, an denen ich sehr sentimental bin, kaum Menschen sehen möchte oder mich meine eigenen Gedanken und Gefühle auch überfordern. Doch an diesen Tagen sorge ich gut für mich, verurteile mich nicht und achte gut auf meine Grenzen. Und das ist ja irgendwie auch schon wieder Glück.
„Das ist schon irgendwie egoistisch“ höre ich oft von Bekannten oder Freunden, wenn sie die Bilder von mir selbst an meinen Wänden entdecken. Doch ich liebe es, die Fotos aus meinen glücklichsten Augenblicken an die Wand zu hängen. Es gibt doch nichts schöneres, als mich selbst so glücklich zu sehen und in Gedanken immer wieder zu diesen Momenten zurück zu gehen. Ich liebe es auch, mich selbst als Handyhintergrund zu haben, oder nur für mich selbst abends zu kochen, Kerzen anzuzünden und mir Gutes zu tun. Wenn ich mich nicht schön finde, wenn ich nicht selbst mit mir gut umgehe, wie soll jemand anderes dann Interesse an mir haben?
Wie sieht für dich ein glücklicher Tag aus, sodass du am Ende des Tages sagen kannst “Das war ein toller Tag”?
Ich finde an jedem noch so schlimmen Tag irgendetwas, das mich glücklich macht. Letzte Woche erst ist mein kleiner Hund nach 13 Jahren gestorben. Doch ich war da und er konnte auf meiner Brust einschlafen, wie schön ist das? Mein Freund und ich liegen auch ganz oft abends noch wach und können unser Glück gar nicht fassen, wir erzählen uns was die schönsten Momente für uns an diesem Tag waren oder welche Kleinigkeiten uns richtig glücklich gemacht haben. Es ist Glück für mich, arbeiten zu dürfen, genauso wie ich es liebe, einmal frei zu haben. Ein Tag in meiner wunderschönen Wohnung macht mich genauso glücklich, wie ein Tag im Ausland. Mein Glück liegt im Pendeln, alles hat seine Zeit, alles verändert sich immer wieder. Wenn wir die Veränderung und den Wandel der Zeit nicht als Bedrohung sehen, liegt das Glück plötzlich überall. ☺
Strand, Berge, die eigenen vier Wände, allein, unter Leuten… An welchem Ort und in welcher Umgebung findest du Glück?
Wie schon gesagt, liegt das Glück für mich in dem Fluss des Lebens. Die Berge sind mein absoluter Wohlfühlort und trotzdem kenne ich auch die Momente auf dem Gipfel, an denen ich am liebsten nur in meinem Bett liegen würde. Mich erfüllt es, mit meinem Körper die Welt zu erforschen und mich mit allen Sinnen immer wieder zu erweitern. Ich liebe Gesellschaft und bin ein totaler Beziehungsmensch, doch genieße meine Zeit auch sehr alleine. Eine gute Mischung macht für mich das wahre Glück!
Wie stehst du zu Glücksbringern? Besitzt du einen ganz persönlichen Gegenstand oder ein Ritual, mit dem du Glück verbindest?
Ich habe keinen wirklichen Glücksbringer, doch ich trage sehr gerne Schmuck. Ich habe von meinen Großeltern ein goldenes Armband bekommen und trage die Uhren von meinem Papa weiter. So habe ich immer das Gefühl irgendwie verbunden zu sein. Und dieses Gefühl gibt mir so etwas wie Glück.
Was tust du gegen Glücksfresser? Hast du 3 Tipps für uns, was man gegen miese Laune machen kann?
Abgrenzung! Es ist wichtig, sein Umfeld immer wieder mal zu wechseln. Oft legen wir den Fokus zu sehr auf die Menschen, die unsere Hilfe ganz dringend brauchen. Und helfen ist wichtig und ehrt dich sehr! Doch es gibt auch eine Zeit in der man dann loslassen und sich mehr auf sich selbst fokussieren sollte.
Außerdem ist mein Geheimtipp gehen alles: Tanzen! Musik aufdrehen, springen, singen, hüpfen, oder sich einfach auf den Boden legen und die Musik richtig fühlen.
Oder einfach das Handy ausmachen, und im Wald spazieren gehen. Die Natur ist wirklich eine große Heilerin!
Unser neues Glückstagebuch aus der Trendkollektion “Wildflowers” soll dazu ermutigen, hier und da innezuhalten und zu beobachten, was in einem selbst oder um einen herum passiert. Lass uns doch kurz gemeinsam ins Buch blicken. Was würdest du dazu schreiben: "Beim Blick nach draußen fallen mir gerade diese schönen Dinge auf"?
Dass das Dach meines Nachbarns schon ziemlich dreckig ist und alt sein muss. Ich frage mich wie viele Jahre dieses Haus schon steht. Vermutlich denken die Menschen „jetzt muss ich dieses dreckige Dach auch schon wieder reinigen lassen und das sind Kosten“. Doch wann ist man mal wirklich dankbar für sein Dach über dem Kopf? Wie viele Jahre bietet dieses Dach schon wirklich Schutz für die Menschen die unter ihm wohnen? Wie viele Glücksmomente sind unter diesem Dach schon geschehen, welche Geschichten erzählt es? Ein paar Vögel kreisen gerade über dem grauen Himmel. Es ist der erste kühlere Tag nach der Sommerhitze und für heute ist Regen angesagt. Wie schön, dass es eine Abkühlung gibt und die Natur wieder mit Wasser versorgt wird. Es ist auch viel angenehmer bei niedrigeren Temperaturen hier in meiner Dachgeschosswohnung. Es muss nicht immer nur die Sonne scheinen, um wahres Glück empfinden zu können. Ich lächle und weiß, dass auch das Wetter morgen wieder anders sein wird. Alles verändert sich. Das Glück liegt in den kleinen Dingen. Manchmal sogar erst auf den zweiten Blick.
Magst du zum Abschluss noch einen Glücksmoment aus der letzten Zeit mit uns teilen, in dem du so richtig Glück gespürt hast?
Letztes Wochenende habe ich 21 Stunden im Auto gesessen und zwei lange Hochzeiten im Ausland begleitet. Am Sonntag dann haben wir an einem See gehalten und sind mit unseren Stand Up Paddels rausgefahren. Das Wasser hat kristallblau geschimmert, es war warm, wir hatten ein kühles Bier dabei und haben auf dem Board in der Sonne gelegen und uns treiben lassen. Aus der Musikbox lauschten wir unserer Lieblingsmusik. Da war ich so richtig leicht und glücklich.