Mehr Platz für Glück – Erinnerungsmüll wegwerfen.

Ich habe meine Fotografenausbildung in einem stinknormalen Fotostudio gemacht. Damals gab es zwar schon ziemlich viel von „dieser digitalen Technik“, aber jedes Jahr im Januar waren die Azubis dafür zuständig, die alten Jahrgänge auszusortieren, die in staubigen Kisten in sogenannten „Auftragstüten“ vor sich hin schlummerten. Längst vergessene Bilder von Leuten wie dir und mir, die Pass- oder Bewerbungsfotos brauchten. Damals wurden die besten Bilder direkt ausgedruckt und die Kunden durften sich vor Ort die Besten raussuchen – die anderen kamen zurück in die Tüte. Diese Tüten mit den aussortierten Bildern mussten wir dann vernichten – immer der zehnte Jahrgang kam weg. Was hatten wir für einen Spaß. Oh. Ist ja öffentlich hier – wir haben natürlich keine Miene verzogen dabei, ist ja klar.

ZEHN JAHRE. Das kam mir damals so lang vor, jetzt erschreckenderweise nicht mehr.

Vor zehn Jahren.

Vor zehn Jahren war ich 16, schwer verliebt und total unsicher. Pubertät halt. Ich habe Tagebuch geschrieben, viel gezeichnet und sogar Unmengen an Gedichten geschrieben. GEDICHTE! Oh Gott. Ich habe eine riesen Kiste mit solchen Dingen auf dem Dachboden bei meinen Eltern und in regelmäßigen Abständen gehe ich da hoch und schmeiße Dinge weg. Für immer.

So viele Dinge.

Dinge, die mich an Freundschaften erinnern, die nicht gehalten haben. Dinge, die mich an die erste große Liebe erinnern, die am Ende so sehr weh tat. Dinge, die mich an eine Zeit erinnern, in der ich nicht glücklich war. Ich habe alles aufgehoben. Warum?

Ich schmeiße jetzt weg.

Stellen wir uns mal vor, mein Gehirn, mein Herz, meine Seele – das Gesamtpaket Joana – hätte eine begrenzte Speicherkapazität wie eine Festplatte. Je mehr Datenmüll, desto langsamer läuft das ganze System. Wenn alte Programme oder Daten den aktuellen Prozess verlangsamen, dann muss man etwas ändern.

Löschen. Formatieren. Vergessen. Neu anfangen.

Es tut weh, seine alten Tagebücher zu lesen, die teilweise wellige Stellen haben. Alte Zeichnungen darin zu finden oder den aufgeschriebenen Streit aus dem ICQ Verlauf. Das sind Dinge, die ich löschen will, um nie wieder daran erinnert zu werden. Das alles ist ein Teil von mir und das wird es auch immer bleiben – aber ich möchte meine Erinnerungen bereinigen von dem, was mir nicht gut tut – um Platz zu schaffen für das, was mich glücklich macht.

Vielleicht werde ich wieder anfangen Tagebuch zu führen und schreibe dann nur die Dinge auf, die mich glücklich machen. Vielleicht werde ich dann später gerne darin lesen. Wenn der Speicherplatz auf meiner Festplatte irgendwann voll ist, dann nur mit glücklichen Gedanken.

Bei Peter Pan haben wir ja gelernt, dass man damit fliegen kann. Vielleicht ist etwas Wahres dran.

Mantel: Sheinside* // Hose: Review via Zalando // Hemd und Pulli: s.Oliver // Schal: Ernstings Family // Tasche: KIOMI via Zalando // Schuhe: Adidas Superstars via Luisaviaroma

Ich will hier niemanden überreden, alte Erinnerungskisten zu zerstören – aber vielleicht einmal darüber nachzudenken, ob der Inhalt mit glücklichen Erinnerungen verbunden ist.

Eure Joana

*gesponsertes Produkt.

32 Antworten zu “Mehr Platz für Glück – Erinnerungsmüll wegwerfen.”

  1. Carina sagt:

    Super Blogpost! Tolle Bilder und ein schönes Outfit 🙂
    Du hast Recht…es ist viel schöner sich an gute Zeiten zu erinnern, als an schlechte Zeiten… Besonders schlechte Zeiten behält man wahrscheinlich auch in Erinnerung ohne Tagebucheinträge darüber aufzuheben, die einen nur noch mehr daran erinnern… Ich habe mal für eine kurze Zeit versucht mir jeden Tag Dinge aufzuschreiben, die an dem Tag schön waren/mich glücklich gemacht haben…sollte ich vielleicht öfter machen … 🙂
    Liebe Grüße,
    Carina von www.lovespreadingfriends.wordpress.com

    • Benja sagt:

      Vielleicht wäre 100happydays.com etwas für dich? Man kann das übrigens auch ohne Registrierung und Social Meida, einfach nur für sich machen.

      Und was dich angeht, Joana, kann ich sehr gut nachempfinden weshalb du diese alten Sachen weggeworfen hast. Ein neues Kapitel hat begonnen, du bist jetzt erwachsen, da darf mann sich von solch traurigen Erinnerungen an die Teenie-Zeit ruhig trennen. Habe dieses Jahr denselben Wandel durchgemacht 🙂

  2. Fashion Kitchen sagt:

    ich glaube ich kann mich von solchen Sachen nicht trennen (du kennst mich ja ;)) aber ich weiß was du meinst und man muss manche Sachen aus der Vergangenheit einfach abschließen und das Kapitel für immer schließen!

    PS: Der neue Look gefällt mir total! 🙂

  3. Larissa sagt:

    Liebe Joana,

    sehr wahre Worte! Ich habe neulich auch meine – im Haus meiner Eltern verstauten – Dinge aus Teenagerzeiten durchfostet und u.a. waren auch drei Tagebücher dabei. Da stehen zwar auch schöne Sachen aus glücklichen Zeiten drin, aber eben auch die schwierigen und trauigen. Denn ich habe immer dann wieder mit Tagebuch schreiben angefangen, wenn es mir nicht so gut ging. Nach vielen Jahren, in denen ich immer dachte, ach, lieber mal aufbewahren, habe ich jetzt einfach alle Notizen weggeworfen. Und das tat so gut! Ein bisschen so, als hätte ich dann erst so wirklich und endgültig mit verflossenen Lieben abgeschlossen. Und ich bin immer noch sehr froh, dass ich nicht mehr die Möglichkeit habe, mich auf diese Art mit meiner Vergangenheit zu beschäftigen, sollte es mich überkommen.

    Vielen Dank für diesen schönen Text! Dein Moodboard-Shoppen hat übrigens wirklich für tolle Outfits gesorgt 🙂

    Liebe Grüße,
    Larissa

  4. Luuu sagt:

    Tolles Outfit ! Besonders der lange Cardigan/Mantel/whatever hat es mir angetan *-*

    Ich wurde Anfang dieses Jahres von dir auf Instagram inspiriert, ein „Memory-Jar“, also eine Art Marmeladenglas voller glücklicher Erinnerungen anzufangen. Seitdem bin ich so viel positiver geworden und erinnere mich auch an die kleinen Dinge, die mich glücklich machen. Meine Frage nun : was ist aus deinem Marmeladenglas geworden ?Sammelst du noch fleißig Erinnerungen oder hat es nicht lange überlebt ?

    Alles Liebe
    Luuu ♡

    • Lira sagt:

      Hey, wie lustig bei mir war es genauso 🙂 mein kleines Gläschen steht hier rum, schon gut gefüllt, und wartet darauf endlich ausgepackt zu werden. Da es mir schon bei dem Gedanken daran gut geht, werde ich es erst am Ende des Jahres öffnen und mich über die vielen tollen Erinnerungen freuen, vielleich mache ich ja ein kleines Album daraus, mal sehen 🙂 was aus deinem geworden ist Joana würde mich dementsprechend auch interessieren.
      Liebe Grüße aus dem Norden,
      Lira

  5. Nina sagt:

    Ich musste während der Ausbildung alte Akten und Bewerbungen schreddern, habe natürlich nie auf die Fotos geguckt und gedacht warum sahen alle Jungs aus wie ein Backstreet Boy Abklatsch und hatte dabei keinen Spaß mit den anderen Azubis.
    Dieses Outfit gefällt mir richtig richtig gut, wäre der Mantel nicht so dünn, würde er sofort bei mir einziehen aber man kann ja leider auch kein Fahrrad fahren mit ihm :/. Wie recht du hast mit den Erinnerungen. Wenn ich zehn Jahre zurück denke, was ich fast 13 und überhaupt nicht glücklich, aber es gab bestimmt Momente in denen ich glücklich war aber ich erinner mir leider nicht mehr daran. Ich weiß noch als ich ausgezogen bin und mein Zimmer ausgeräumt hae, habe ich so viel Kleinkram entdeckt der mich sehr unglücklich gemacht hat, aber habe auch alles weggeschmissen. Man fühlt sich einfach so befreit, wenn man sich von alten Lasten trennt.

  6. Leonie sagt:

    Wie wahr! Ich habe früher auch immer alles aufgehoben und habe auch jetzt noch einige Erinnerungsstücke, auch Zeichnungen und selbstgemachte Zeitschriften. Allerdings habe ich auch vor ein paar Jahren, als ich Zuhause ausgezogen bin, einen radikalen Schnitt gemacht und viele überflüssige Dinge aussortiert. Ich dachte lange, dass ich das „bräuchte“ und mich darüber definieren kann – aber letztlich ist es einfach nur Kram, der einen irgendwie auch in der Vergangenheit festhält. Deswegen habe ich jetzt nur noch Sachen, die mir wirklich viel bedeuten, mit denen ich eine glückliche Erinnerung verbinde und die ich sehr gerne mag. 😉
    Dein Outfit gefällt mir übrigens auch sehr gut, das sieht sehr lässig und gemütlich aus. Ich hab heute auch erst einen Look mit genau diesen Sneakern online gestellt.
    Liebe Grüße
    Leonie von Follow The Daisies

  7. Michelle sagt:

    Liebe Joana,

    Toller Post, der einen zum Nachdenken bringt !
    Vielleicht hilft es wirklich; Einfach die alten Sorgen/Ängste/Freunscdschaften(von denen man es glaubete, die seien die *BF 4-ever*) besser verarbeiten zu können – einfach ab in den Müll – von der Festplatte löschen!

    Je älter man wird, desto mehr – finde ich – merkt man wie schnell doch die Zeit verfliegt (das liegt glaub ich daran, das man jetzt erst realisiert wie kurz eigentlich ein Leben ist) ,und später macht man sich vielleicht Vorwürfe/ärgert sich… Warum man doch nur so lange am alten Ballast festgehalten hat….

    -> Du hast absolut Recht – Man sollte sich stets an die schönen Momente/Gefühle/ Unterhaltungen/… erinnern, denn das Leben ist zu kurz und die Zeit zu kostbar um sich mit den nicht so schönen Dinge (die einmal waren!) zu beschäftigen.

    Noch ein kompliment: Dein neuer Look steht dir super – so Erwachsen/ Stilvoll/ Businessfrau (deine Posts übrigens auch -gefällt mir!) .. Gut, noch eins ans ganze Team: ich lese echt ungern .. aber ihr habt es geschafft das ich echt auf jeden Post von euch warte um ihn mir durchzulesen!

    Liebe Grüße,
    Michelle

  8. Sophie sagt:

    An den Gedanken ist was Wahres dran! 🙂
    Aber manche blöden Dinge bleiben einem trotzdem im Kopf!

  9. Charly sagt:

    Passender Song zu diesem tollen Text: „Leichtes Gepäck“ von Silbermond, unbedingt mal anhören!! <3

  10. monika sagt:

    schöne Gedanken. ich glaub uns gehts allen so, dass wir uns am liebsten nur an die goldenen Momente unseres Lebens erinnern möchten. aber ich finde, dass uns auch die dunkleren Zeiten zu dem formen, was wir heute sind. wir haben gelernt daraus und es vl sogar akzeptiert. – bei mir gibts das nur im Gesamtpaket . den das bin ich.

    ach und das Outfit könnte aus meinem Kleiderkasten stammen. 😀
    alles Liebe,
    Monika

  11. Natalie sagt:

    ‚Verrückt‘, ich könnte das niemals.
    Ich hab bestimmt 10 Tagebücher, einen privaten Blog, den ich führe, seit ich 17 bin, jede Menge Zeichnungen, Bilder, Chatverläufe, alles.. aber ich könnte es niemals löschen. Weil das ich bin. Wenn auch nicht mehr das depressive Häufchen Elend von damals, aber das gehörte dazu, hat mich zu dem gemacht, der ich jetzt bin und die Vergangenheit kann mich nicht runterziehen, negativ beeinflussen oder zurück schmeißen. Wenn ich den Kram heute lese, dann mit einem Lächeln, weil es mir auch vor Augen führt wie gut es mir jetzt geht. Nicht das was da steht, hat die Macht dich runterzuziehen, sondern deine eigene Einstellung und das eigene Denken. Man muss vor der Vergangenheit nicht wegrennen, wenn man sie verarbeitet hat kann sie einen eh nicht mehr einholen.

    BTW ein Tagebuch nur mit schönen Ereignissen zu füllen find ich übrigens vorbildlich. (Wobei ich dann eins für die schlechten Tage vermutlich aufheben würde. Weil man es irgendwo manchmal einfach rauslassen muss. Später kann mans ja entsorgen.)

    Versteh mich nicht falsch, es ist bestimmt auf eine gewisse Art reinigend. Es gibt ja auch einen Grund warum viele das Bild des Exfreundes verbrennen, etc. Schade, find ich es trotzdem. Ich will meinen Kindern auch irgendwann mal die Nieten von damals zeigen können, darüber lachen können und dann aber freudestrahlend von dem Tag erzählen, als ich den Traummann kennenlernte.

    • Irina sagt:

      Genau so sehe ich das auch. Auch wenn es bestimmt dem ein oder anderen hilft es alles zu verbrennen und auf Nimmerwiedersehen zu verabschieden. Ich kann das irgendwie nicht. Schließlich bin das ja immer noch ich.

      Ich habe Erinnerungskisten, die ich füllen möchte und die ich immer wieder hervorkramen möchte, um mich selbst (mein junges unsicheres Ich) nicht zu vergessen. Das lässt mich bodenständig bleiben.

  12. Caro sagt:

    Toller Post!
    Ich finde auch, dass man alte Sachen wegschmeißen sollte, aber nur die, die einen nicht glücklich machen.
    Dinge, die mich glücklich machen behalte ich gerne und schaue ich mir auch regelmäßig an.
    Dinge, die mich jedoch belasten kommen weg und man fühlt sich viel freier, leerer und glücklicher.
    Liebe Grüße
    Caro
    http://perfectionofglam.blogspot.de

  13. PiranhaPrinzessin sagt:

    Lustig. Erst vor Kurzem habe ich an meine Kiste mit Tagebüchern im Keller gedacht und warum ich die überhaupt noch habe 😀 Ich bin halt leider ein Mensch, der extrem an Dingen hängt – obwohl du natürlich recht hast: Hauptsächlich geht es (in den alten Büchern) darum, was es zum Mittagessen gab bzw. dass meine Schwestern mich genervt haben und in den neueren um irgendwelche Schwärme bzw. die Streitereien meiner Eltern. Warum sollte ich das aufbewahren?

    Wahrscheinlich gehe ich sie beizeiten mal durch und schaue, ob ich wirklich schöne Erinnerungen damit verbinde, sonst kommen sie auf den Müll. Geshreddert, versteht sich 😀

    Liebe Grüße
    Nathalie

  14. Jenny sagt:

    Wirklich ein toller toller Post! Schöne Gedanken und auch ich muss dir Recht geben, man sollte sich von all dem negativen Ballast ruhig mal trennen. Deine Gedanken motivieren auf jeden Fall dazu sich zu überlegen, ob man nicht auch noch Sachen rumfliegen hat, die man mal entfernen könnte.
    Dein Outfit gefällt mir sooooo gut! Ich bin selbst zur Zeit total unzufrieden mit all den Klamotten in meinem Schrank und würde gern mal radikal alles wegschmeißen, aber irgendwie weiß ich einfach nicht was mein Stil ist.. Ich hoffe ich kann mich auch irgendwann mal mit einer gewissen Art von Klamotten Identifizieren und kauf nicht weiterhin alles so kunterbunt weil es mir ja irgendwie alles ein bisschen gefällt. :/ schön das du deinen Stil gefunden hast und ich bin wirklich jedes Mal wieder auf Fotos von diesem Stil gespannt, denn der gefällt mir wirklich so gut!

  15. Kat sagt:

    Liebe Joana,

    wirklich ein toller Blogpost!
    Manchmal tut es sehr gut, wegzuschmeißen, zu formatieren und mit Dingen abzuschließen.

    xx
    Kat

    www.teastoriesblog.com

    P.S.: Die Frisur steht dir wirklich so gut, denke ich mir jedes Mal, wenn ich Fotos von dir sehe!

  16. Lisa sagt:

    Ist sowas nicht eher Verdrängung statt Verarbeiten?

  17. Alex sagt:

    Das ist der Vorteil daran, wenn man wie ich so oft umzieht – bei meinen Eltern gibt es in meinem alten Zimmer eine Schublade mit Erinnerungskram. Und alles andere kommt weg – nach und nach. Und bei jedem Umzug werden auch wieder ein paar Sachen aussortiert, nicht nur Erinnerungsstücke wie Fotos sondern auch Kleidung, die mich an bestimmte Dinge erinnert. Immer, wenn ein neues Kapitel anfängt muss etwas altes weg. Außer bei meinen Büchern, von denen könnte ich mich nie trennen 🙂

  18. Kate Rebel sagt:

    Schöner Beitrag 🙂
    Ich habe früher auch immer alles aufgehoben – hübsch in Kisten verpackt, die dann lange Zeit irgendwo rum standen. Irgendwann nach vielen Jahren – und nach langen Überlegungen – habe ich dann auch beschlossen mich von den meisten Sachen zu trennen. Finde ich aber auch gar nicht schlimm. Klar denkt man, dass das persönliche Erinnerungen sind, die man nicht wegwerfen will, weil sie einem irgendwas bedeuten. Aber wenn das so wäre, würde man sie wohl kaum in einer Kiste im letzten Eck verstecken und nur alle paar Jahre raus kramen. Die wirklich wichtigen Sachen (Erinnerungsfotos vom Abi etc) haben sowieso einen Ehrenplatz in der Wohnung. Der Rest kann weg. Ganz einfach 🙂

  19. Anni sagt:

    Ich musste gerade so heftig über den aufgeschriebenen ICQ Verlauf lachen – das kenne ich noch zu gut 😀 Gibt es das überhaupt noch?

    Ich werfe auch regelmäßig Dinge weg, von denen ich früher dachte, sie wären mir für immer wichtig – man kann einfach im Leben nicht alles aufheben – vor allem nicht den ganzen alten Ballast.

  20. Saskia sagt:

    Jaja. Die alten Kisten! Die Zeiten in denen wir noch kein Whats App hatten sondern unter der Schulbank Briefe hin und her geschoben haben! Ganze Ordner voll mit „liebes“ Problemchen. Die eine Woche war es Max die andere war es Moritz … 😀 ich kann die alten Erinnerungen nur belächeln… Ja sogar die schlechten Zeiten haben mich zu dem gemacht was ich heute bin! Und wenn ich lese was ich damals alles so überwunden habe, zeigt es mir doch, das ich alles irgendwie richtig gemacht habe 🙂 !!! ?

  21. Mandy sagt:

    Du sprichst mir hier total von der Seele! Mir geht es genau so und ich habe etliche Kisten mit Erinnerungsstücken von Ex-Freunden oder Briefen von alten Freunden/Freundinnen. Vor kurzem wollte ich mich mal hinsetzen und sie alle wieder lesen… aber da stehen so banale (veraltete) Dinge drin, dass sie mich gar nicht mehr interessiert haben. Da hebt man Dinge auf, mit dem Gedanken vllt will man es nach Jahren nochmal lesen und wenn die Jahre dann vergangen sind, findet man es langweilig und wirft es weg.
    Anders bei den Dingen der Ex-Freunde, jede Beziehung hatte ja auch schöne Zeiten und irgendwie fällt es mir schwer mich davon zu trennen… Ich erlebe gerade erst wieder eine Trennung und ärgere mich… das Bilder in meinem wundervollen, liebevolle gestalteten Fotoalbum kleben, welches ich ja eigentlich nur für mich und über mich machn wollte :-/ mal schauen wie ich die da wieder rausbekomme.
    Liebe Grüße von einer weiteren emotionalen Erinnerungsstückesammlerin, Mandy

  22. Jacki de Ripper sagt:

    Mir gehts da irgendwie ganz anders. Ich kann mit so blödem Scheiß super abschließen wenn ich es aufschreibe und wenn ich es mir später durchlese, dann gehts mir auch gut damit. Weil ich daraus ja auch irgendwie entstanden bin.

    Kann aber auch deine Methode verstehen.

    Das Outfit gefällt mir so sehr. Steht dir einfach richtig gut!
    xx

  23. Jacky N. sagt:

    Sehr schönes Outfit – finde ja generell #novemberisyellow ganz toll 🙂 Und dein Text hat mich mal wieder zum Nachdenken gebracht. Ich bin so jemand, der alles mögliche behält, weil es mich ja an das oder das erinnert. Mittlerweile hat sich da ne ganze Menge angestaut. Ich sollte vielleicht auch mal ausmisten und Platz auf der Festplatte schaffen.

    Alles Liebe, Jacky N.
    vapausblog.wordpress.com

  24. Wolfgang B. aus H. (TheChronist) sagt:

    Heute Morgen mal wieder dieser sentimentale Moment – vor beinahe 25 Jahren war ich bei der Bundeswehr – als Wehrpflichtiger! Kommt mir vor, als wäre es gestern gewesen. 25 Jahre – manchmal denke ich, was wäre, wenn ich über Sinn und Zweck, über Leistung und Wert dieser Jahre Rechenschaft ablegen müsste… Waren es wertvolle Jahre – habe ich was bewirkt? Habe ich meine „Spuren im Sand“ hinterlassen?

    ICQ – auch so eine Sache. Kommt mir beinahe wie ein anderes Leben vor – war es sicher auch. Meine „Hoch-Zeit“ des chattens Anfang des 21. Jahrhunderts. Zurzeit erlebe ich ein kleines Dejavu – etwas „moderner“ als damals und vielleicht ein wenig persönlicher. Der Mensch in mir drinnen noch immer zerrissen zwischen 13-17 und irgendwas – die sterbliche Hülle bald ein halbes Jahrhundert alt. Ich habe – neben Instagram und Snapchat – „younow“ für mich entdeckt. Eine Scheinwelt mit virtuellen Freunden, die zwar reale Menschen sind – aber doch weiter entfernt, als der Mars.

    Ein Großteil meines „Kartons mit Erinnerungen“ ist nur noch in meinem Kopf und da ist es sau schwer, mit dem Ausmisten und Wegwerfen. Und gerade zu Weihnachten / Jahresende kommen dann wieder die sentimentalen Momente und Erinnerungen – wird wieder „Ist das Leben nicht schön?“ mit James Stewart geschaut oder zum xten Mal „Das letzte Einhorn“ und am Ende – wie immer – geheult wie ein Schlosshund.

    Und dann Lächel ich und muss an ein altes Zitat von Otto Waalkes denken: „Es gibt Menschen, die haben nicht einmal einen Bart!“ 🙂

    In diesem Sinne

    Liebe Grüße

    wB

  25. Lisa Blonde sagt:

    Ein wirklich schöner Post und ich mag die Intention dahinter.
    Trotzdem bin ich auch der Meinung, dass es sehr gut tun kann, auch die schlechten Dinge niederzuschreiben, um sie besser verarbeiten zu können und dann irgendwann damit abschließen zu können.
    Aber es stimmt: am Ende sollten nur die schönen Momente bleiben.

    Liebste Grüße,
    Lisa

  26. Esra sagt:

    Hm.
    An sich bin ich FÜR das Aussortueren und auch für das Wegschmeißen.
    Allerdings erschreckt mich die Sucht unserer Gesellschaft nach Glück und die Verklärung von Glück. Warum muss alles immer möglichst positiv sein? Das Leben ist eben nicht nur weiß, sondern auch schwarz und grau und bunt, und zwar in allen Schattierungen.
    Das wahre „Glück“ ist wohl, nicht vom „Unglück“ davonzurennen, sondern alles anzunehmen, was zum Leben dazugehört.

    lg
    Esra

    http://nachgesternistvormorgen.de/

  27. Anne sagt:

    Das Outfit sieht so toll aus!! Und der Text ist so wahr, wer hat nicht die Tagebücher voll mit schlechten Erinnerung. Im Nachhinein total dumm, aber in der Situation ein guter Platz für Trauer

  28. Kathy sagt:

    Ich hab vieles weggeworfen und gelöscht und vieles behalten.
    Gelöscht habe ich Dinge aus der Schulzeit. Weggeworfen habe ich Briefe und Liebesschwüre. Behalten habe ich all die Figuren, die ich einst als Kind mit meiner Freundin erschaffen habe. Ich könnte es nie übers Herz bringen, all diese Zeichnungen wegzuwerfen oder die Geschichten zu löschen, weil sie überall sind. Genau wie sie in den letzten Jahren überall war. Avril Lavignes „wish you were here“ erinnerte mich ständig an meine Situation. Sie hat auch so viele dumme Dinge, die wir gemacht haben, verrückte Ideen, Träume, Lachen in meinem Kopf hinterlassen. Und dabei war der Schmerz, dass sie nicht mehr da war immer gegenwärtig. Ich habe nie viele Freunde gehabt, sie war meine beste. Ich schaffte es nicht mal ihr Foto von meiner Pinwand zu nehmen.
    Heute weiß ich warum, denn ich habe sie wieder. Es sind fünf Jahre vergangen, in denen wir keinen Kontakt hatten. Fünf Jahre und so viele Gedanken, Wünsche, Vermissen…
    Ich muss jetzt noch Grinsen, wenn ich daran denke, dass wir eigentlich genauso weitergemacht haben wie immer. Als gäbe es die Zeit dazwischen nicht. Sicher, es hat sich die Welt weitergedreht und Dinge verändert, aber wir beide klicken noch immer so gut zusammen.
    Vielleicht brauchten wir auch diese Zeit, um zu verstehen, dass nichts auf der Welt den anderen ersetzen kann, dass wir einander so viel bedeuten, denn wir haben beschlossen, dass wir uns nie wieder loslassen. Wir sind Schwestern, Seelenverwandte im Herzen.

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